Lama Shenpen über das Training
Lama Shenpen schreibt zur Entstehung und zum Konzept des Trainings:
1989 beauftragte Khenpo Tsültrim Gyamtso meinem Mann Michael Hookham (jetzt bekannt als Rigdzin Shikpo), das Dharma auf einen Weise zu lehren, die Leuten aus westlichen Gesellschaften leicht zugänglich wäre.
Rigdzin Shikpo wollte einen Kurs entwerfen, der so wenig buddhistische Fachworte wie möglich benötigte, sondern in direkter klarer Sprache das Dharma vermittelt. Es ging uns beiden darum, eine Ausdrucksweise zu entwickeln, die es den Schüler*innen leicht macht, sich intuitiv aus ihrer eigenen Erfahrung heraus damit zu verbinden. Die ausführlichen Meditations-Unterweisungen in der Dzogchen-und Mahamudra-Tradition, die er von Trungpa Rinpoche erhalten hatte, eigneten sich hervorragend dafür.
Ausgehend von diesem Entwurf und im Einvernehmen mit ihm, habe ich dann eine Reihe von Kurs-Büchern entwickelt. Der Kurs heißt jetzt ‚Discovering the Heart of Buddhism‘, DHB (die deutsche Version davon ist ‚Unterwegs ins Herz der Dinge‘, UHD) und ich unterrichte dieses Training nun seit mehr als dreißig Jahren.
Es wurde zunächst als Fernkurs gestaltet, mit vielen Forschungs- und Kontemplations-Übungen. Er eignet sich sowohl für Anfänger*innen wie auch für erfahrene Übende, die Zugang zu den Mahamudra- und Dzogchen-Belehrungen suchen. Das Training basiert in Allem auf den Lehren zur Buddha Natur (Tathagatagarbha).
Der Kurs führt durch sieben Themen, die das zentrale Prinzip der unzerstörbaren Herz-Essenz zur Grundlage haben (rnying rtig – ein Fachausdruck des Dzogchen, der eng mit Tathagatagarbha / Buddha Natur verknüpft ist). Zu Beginn lädt der Kurs ein, zu erforschen, wie man Worte, wie ‚Herz‘ oder ‚Geist‘, ‚Offenheit‘, ‚Klarheit‘ oder ‚Feinfühligkeit‘ persönlich erfährt und was man damit verbindet. Dabei führt der Weg durch die Themen auf immer tiefere Ebenen der Wort-Bedeutungen hin, die auf das Erkennen von Mahamudra und Dzogchen zielen.
Wenn meine tibetischen Dharma-Kolleg*innen mich fragen, worum es in diesem Training geht, dann sage ich, dass es darum geht, Sraddha (Tiefes Vertrauen) kennen zu lernen und zu verankern. Ich weiß, dass das für sie sofort für Sinn macht. Im Gespräch mit tibetischen Lehrer*innen und Praktizierenden höre ich oft, Sraddha ist letztendlich alles, was man braucht und dass sie festgestellt haben, dass es westlichen Praktizierenden meist nicht so leicht fällt.
Wenn Praktizierende das Training UHD durchlaufen (was manchmal mehrere Jahre dauern kann), dann konnte ich über die Jahrzehnte hinweg feststellen, dass sich schließlich dieses Vertrauen in ihr eigenes tiefstes Wesen entfaltet hat und auch in den Weg des Buddha zum Erwachen.
Lama Shenpen & Rigdzin-Shikpo
Lama Agnes Pollner & Lama Shenpen